Netzneutralität

Der Begriff Netzneutralität ist in aller Munde. Doch was ist ein neutrales Netz? Hierbei handelt es sich um eine wertneutrale Übertragung von Daten. Der Internetanbieter Vergleich listet eine große Anzahl von Internetanbietern auf. Die netzneutralen Internetanbieter transportieren alle Daten ohne jegliche Unterscheidung, ohne jegliche Veränderung und in identischer Qualität. Dabei wird der Internetanbieter keine Filterungen oder Veränderungen vornehmen, die abhängig von der Quelle der Daten sind. 
 
Der Internetanbieter transportiert die Daten auch unabhängig vom Inhalt. Er achetet auch nicht darauf, ob Anwendung X oder Anwendung Y die Daten erzeugt hat. Es handelt sich also um einen, in jeglicher Hinsicht, neutralen Datentransport. 
 
Alle Anbieter sind natürlich trotzdem den jeweiligen Gesetzen der Länder unterworfen.  Doch wie gestaltet sich die Netzneutralität in der Praxis?

Netzneutralität in der Praxis

Inzwischen gibt es viele verschiedene Programmarten, die Daten über das Internet schicken. Bekannte Beispiele für den Datenversand sind hier IP-Telefonie oder auch das Filesharing. Durch diese Neutralität werden Maßnahmen unterbunden, die auf einem gewissen Gebiet zur Monopolbildung führen könnten.

Wenn ein großer Internetanbieter z.B. einen Onlinespeicher-Dienst auf den Markt bringen würden und seinen Kunden den Zugang zu anderen Onlinespeicher-Diensten sperren würde, könnte es zu einem Monopol auf diesem Gebiet kommen. Ein Monopol auf einem gewissen Gebiet ist in den meisten Fällen mit zahlreichen Nachteilen verbunden. So kommt es durch den fehlenden Wettbewerb der Anbieter auf dem jeweiligen Gebiet häufig zu höheren Preisen.

Verschiedene Auffassungen zur Netzneutralität

Grundsätzlich gibt es zwei verschieden Arten, wie Internetanbieter den immer größeren Datenverkehr bewältigen können. Der eine Weg ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Datennetze. Bei dieser Variante werden jegliche Daten vollkommen gleichberechtigt transportiert. Hier spricht man von dem sogenannten Best-Effort-Prinzip.
 
Der andere Weg ist, dass die jeweiligen Daten unterschiedlich schnell mit verschiedenen Datenraten transportiert werden. Die Variante wird von vielen Internetanbietern befürwortet. Mit dieser Variante lassen sich sehr effizient Datenstaus vermeiden. Ein häufiges Beispiel für wichtige Daten sind Telefongespräche. Gerade bei Telefongesprächen sind Verzögerungen störender als beim Download eines neuen Programmes.

Wirklich "neutral" ist dies aber nicht mehr. Wer entscheidet über die Wichtigkeit der einzelnen Daten? Internetprovider könnten so einzelne Dienste deutlich verlangsamen und damit unattraktiver machen. Andere (vielleicht eigene) Dienste könnten deutlich schneller funktionieren und so attraktiver für den Anwender sein.
 
Gegen solche Szenarien gibt natürlich Widerstand. Gerade Anbieter von Internet-Diensten und Inhalten wehren sich gegen solch ein Vorgehen. Auch Verbraucherschützer setzen sich für die Netzneutralität ein.